Mehr Notunterkünfte bei häuslicher Gewalt
Zum kommenden Sozialausschuss am 10. Mai bringen die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, CDU und FDP im Kreis einen Antrag ein, der die Verwaltung des Kreises Mettmann beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten, um das Angebot der Unterbringung von schutzsuchenden Frauen zu verbessern.
„Ziel ist es, dass wir am Ende mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Frauen schaffen können, die Schutz vor häuslicher Gewalt suchen“ erläutert Sandra Ernst, stellvertretende Fraktionssprecherin der GRÜNEN Kreisfraktion die Initiative.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Waldemar Madeia ergänzt: „Für Frauen in Notsituationen soll nach Möglichkeit die Unterbringung nicht allein quantitativ, sondern auch nach qualitativen Gesichtspunkten verbessert werden, wie die Einrichtung von barrierefreien Plätzen oder die Unterbringung von Frauen mit jugendlichen Kindern sowie die Berücksichtigung interkulturelle Bedarfe.“
„Wir haben unter der Trägerschaft des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) bereits eine sehr gut aufgestellte Infrastruktur, die sowohl präventive Angebote vorhält als auch seit Jahren das Schutzhaus betreut“, erläutert Ina Besche-Krastl, GRÜNES Kreistagsmitglied. „Dennoch kann nicht jeder Frau, die die Unterbringung im Schutzhaus wünscht, aktuell eine Unterbringung ermöglicht werden. Das liegt zum einen an den mangelhaften Kapazitäten insgesamt, aber auch daran, dass der Kreis Mettmann bislang weit unter der Empfehlung liegt, die die Istanbul Konvention hierfür vorgibt.
Insbesondere Frauen mit Behinderungen, die von Gewalt nochmal besonders betroffen sind, finden derzeit in NRW kaum einen Platz. Das wollen wir ändern“.
Bestandteil des Antrags sei es auch, den genauen Bedarf an Notfallunterkünften zu ermitteln. Generell sei dies jedoch schwierig, da das Dunkelfeld häuslicher Gewalt relativ hoch sei.
„Dass wir nun zunächst über das richtige Konzept für den Kreis Mettmann beraten, deren Umsetzung wir dann in die kommenden Haushaltsberatungen einbringen wollen, ist ein erster Schritt hin zu einem Ausbau der Kapazitäten“, erläutert Klaus Müller, Fraktionsvorsitzender der FDP die Vorgehensweise.